Ironman Nizza 2017

Nachdem mein Start 1992 noch vom damaligen Veranstalter wegen mangelnder Long Distance Experience abgelehnt wurde (Gott sei Dank!), meldet man sich heuer einfach im Internet an und überweist einen Batzen Kohle und schon interessiert die Ironman Corporation nicht mehr, ob man denn wohl ausreichend vorbereitet ist. Zum Glück war ich ausreichend vorbereitet …

Sei´s drum. Seit 1992 hing ich dem Wunsch nach einem Start dort nach und so wurde aus der Hochzeitsreise eben eine Silberhochzeitsreise, auch wenn der Renntermin vom Veranstalter wegen des Attentats in 2016 noch einmal von Juni auf den 23. Juli verschoben wurde.

Das Rennen selbst wurde in eine dreiwöchige Südfrankreichreise eingebettet, so dass ausreichend Zeit zum Tapering und zur Erholung zur Verfügung standen. Die Anreise am Donnerstag und Vorbereitung vor Ort verlief völlig stressfrei, wobei schon auffiel, dass Nizza ein besonderer Ort für ein Ironman-Rennen ist. Am Renntag selbst war um 4 Uhr Wecken angesagt, Anfahrt zum Start und Rennvorbereitung liefen problemlos. Erstes Gänsehautfeeling kam auf, als vor dem Rennen um 6:30 Uhr ein Kinderchor auf dem Strand die Marseillaise sang. Zuerst der Profistart der Männer, dann der Frauen, dann ein Rollingstart, alles sehr angenehm. Das Schwimmen im Mittelmeer bei 24 Grad mit Neo lief super und so musste ich leider nach 1:04 Std. wieder das Wasser verlassen. Für den Wechsel 1 in einer sehr weitläufigen Wechselzone auf der Promenade ließ ich mir ordentlich Zeit. Die Radstecke ist in den Seealpen einfach genial. 20 km flach hin und 20 km flach zurück, der Rest sind starke Anstiege und Abfahrten mit über 2000 Höhenmetern und genialer Aussicht. Da habe ich mir dann 7 Stunden Zeit zum Genießen gelassen. Zurück nach Nizza spürte man bereits die Hitze in der Stadt und hatte dann nicht wirklich Lust, die Wechselzone wieder zu verlassen. Beim Marathon auf der schattenlose Promenade wurden wir bei 34 Grad Lufttemperatur durch die Reflexion des Asphalts schier gegrillt und viele Teilnehmer gaben auf oder mussten ärztlich betreut werden. Ich war froh, den Marathon mit vielen Duschen und Getränken schleichend durchlaufen zu können und „genoss“ für 5:24 Stunden das Mittelmeerpanorama.

Die Zielverpflegung war dann mehr als dürftig, dafür waren aber die Pasta-Party vorher und die Finisher-Party am Montag wirklich großartig.

Fazit: Eine meiner schönsten Langstrecken bisher, auch wenn die Gesamtzeit im Endergebnis keine Glanzleistung war, so konnte ich das Rennen unter den schwierigen Bedingungen doch über 13:39 Stunden problemlos abarbeiten. Komme gerne irgendwann wieder …

Text/Bild: Rolf Basse