Oberpfälzer Seenland Triathlon

Wo früher Braunkohle abgebaut wurde findet nun seit fünf Jahren der einzige Mitteldistanz-Triathlon in Ostbayern statt: im Oberpfälzer Seenland. Beim Schwimmen ging es für die Teilnehmer im größten See des bayerischen Bezirks einmal um eine Insel in der Mitte und dann auch schon wieder raus aus den Wellen, weiter auf die beiden Landetappen. Die schnellen und selektiven Rad- und Laufstrecken führten um den Steinberger See und hinaus ins malerische Oberpfälzer Seenland.

Gernsbeck hatte sich diesen Wettkampf abseits des Ironman- und Challenge Trubels ausgesucht, um sich bei einem kleinen Starterfeld entspannt auf das Wesentliche konzentrieren zu können. So konnte morgens einfach auf einer Wiese im Start- und Zielbereich kostenfrei geparkt werden und das Rad ohne Anstehen an einer Warteschlange in die Wechselzone geschoben werden, so wie es vor 20 Jahren noch überall der Fall war. Nach dem Start der Sprintdistanz um 9 Uhr, sowie der Kurzdistanz und der deutschen Meisterschaft im Quadrathlon um 9.10 Uhr gingen die Mitteldistanzstarter um 9.20 Uhr ins Rennen. Aufgrund der nur ca. 200 Starter einschließlich einiger Staffeln gab es auch kein Gedränge beim Schwimmen, zumal die erste Boje ca. 500m Ufer entfernt war. Gernsbeck schwamm im vorderen Mittelfeld mit und kam nach ca. 34 Minuten für die 2 km an Land. Auf dem Rad lief es für seine Verhältnisse zwar nicht optimal, aber ordentlich. An den Steigungen fehlte etwas die Spritzigkeit, auf den Abfahrten und flachen Passagen lief es dagegen gut, und das Gefühl mit der neu eingestellten Sitzposition war sehr gut. So konnte er nach 2 Stunden und 3 Minuten Fahrzeit für die 70 Kilometer auf die 20 Kilometer lange Laufstrecke wechseln. Hier gab es 4 kurzweilige Laufrunden mit einem kurzen Anstieg am Anfang und einigen Schotterpassagen und leichten Hügeln im Wald. Gernsbeck konnte sehr gleichmäßig durchlaufen und hatte diesmal auch keinerlei Probleme mit der Verpflegung bzw. dem Magen. So konnte er bereits nach 1.29 Stunden mit einer ordentlichen Laufleistung ins Ziel einbiegen. Mit 4.09 Stunden war er damit 38 Minuten langsamer als der Sieger. Der dänische Profitriathlet Hans Daugaard Nilsson mit einer Bestzeit von 8.13 Stunden auf der Langdistanz hatte beim Laufen mit sensationellen 1.09.15 Stunden noch den bis kurz vor dem Ziel führenden Lokalmatador Sebastian Neef vom Tria Star Regensburg abgefangen.

Gernsbeck kann nach bisher eher mäßigen Ergebnissen in diesem Jahr aufgrund eines langen Trainingsausfalls im Frühjahr nun einen großen Schritt nach vorne verbuchen. Nach 13 Jahren wird er Anfang Juli endlich mal wieder bei einem der ältesten und schönsten Triathlons in Deutschland in Roth am Start sein und mit seinen Manschaftskollegen Manuel Kollorz und Rolf Basse aus Bühlertal die Langdistanz mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und dem Marathon am Ende in Angriff nehmen.