Wahrscheinlich wissen die Wenigsten in der Szene, dass der Triathlon Almere der älteste in Europa ist und nach Hawaii sogar der älteste klassische Triathlon weltweit. Almere, unweit von Amsterdam und rund 4.5m unter dem Meeresspiegel gelegen, bietet genau das, was man von einer solchen Veranstaltung in den Niederlanden erwartet: Windmühlen, Wasser wo man hinsieht und jede Menge Wind. Zum Glück zeigte sich am 14. September die Sonne, so daß unser Starter Arek Grzybowski auf die vorsorglich eingepackten Handschuhe und Winterjacke im Rennen verzichten konnte.
Das 1.9km lange Schwimmen in einem 16 Grad kalten Binnengewässer war für unseren Athleten ein Kälteschock! Er konnte bei diesen Wassertemparturen seine Kraft nicht richtig entfalten und blieb einige Minuten unter seinen Möglichkeiten. Schade – die Trainingsergebnisse der Vorwochen hatten auf eine deutlich bessere Zeit als die erreichten 33 Minuten hingedeutet.
Beim Ausstieg zeigte das Thermometer sogar nur 9 Grad aber der Trend ging deutlich nach oben so dass der Baden-Badener sich mit einer leichten Windweste anstelle der Wintersachen begnügte und sich mit dem Rad auf den Weg in den Kampf gegen den Wind machte. An Deichen entlang auf endlosen Geraden gab es keine Möglichkeit, dem kräftigen Gegenwind zu entkommen. Die weitestgehend von allen Teilnehmern eingehaltene 20m Abstand Regel sorgte auf der auf 92km verlängerten Radrunde für Chancengleichheit und spielte den starken Radfahren in die Karten. Zu diesen zählt auch Arek, der nach 2h31 seine Zeitfahrmaschine abstellte und sich auf den ebenfalls um 200m leicht verlängerten Halbmarathon machen konnte.
Nachdem die erste von 3 Runden gelaufen war, überschlug er seine Zwischenzeit und es wurde klar, dass eine Bestzeit erreichbar war, wenn er das Tempo einigermaßen halten konnte. Das war wegen des sehr kräftezehrenden Radfahrens zwar nicht leicht und am Ende wurde es „nur“ eine 1h38 aber das reichte für eine deutliche Verbesserung der persönlichen Bestleistung auf 4h51 auf der Mitteldistanz. Und das trotz Verlängerungen und Widrigkeiten. Ein 19er Platz in der AK rundete das tolle Ergebnis für Arek ab, der nach langem Trainingsausfall im Winter nicht mit diesem Ergebnis rechnen konnte.
Die perfekte Organisation und das Flair unseres Nachbarlandes haben ihn dazu bewogen, sich gleich für ein weiteres Rennen in der nächsten Saison ebenfalls in der Nähe von Amsterdam anzumelden. Aber erst einmal geht es in die Winterpause. Nach 2x MD Bestzeit in dieser Saison absolut wohlverdient!!
Text: Manuel Kollorz, Bilder: Arek Grzybowski