Während die Athleten im Kraichgau mit erschwerten Wetterbedingungen klar kommen mussten, kamen diese bei der Mitteldistanz DM in Ingolstadt einer Katastrophe gleich. Entgegen aller Vorhersagen erwischte die 1200 Starter ein Kälteeinbruch so das sage und schreibe nur 460 Athleten überhaupt das Ziel erreichten.
Kälteeinbruch beim Radfahren zwang viele Starter zum Aufgeben
Arek Grzybowski, unser derzeitiger Top Athlet, war ebenso überrascht als nach ein paar Radkilometern bei den ohnehin schon niedrigen Temperaturen um 5 Grad auch noch ein starker Hagel und Regen einsetzte. Jacke, Weste, Hand- und Überschuhe hatte so gut wie niemand in den Wechselbeutel gepackt, die Meteorologen hatten mildes Wetter verlauten lassen. Und so schmiss ein Athlet nach dem andren das Handtuch. Es schien einfach unmöglich oder sogar gesundheitlich bedenklich bei diesen Bedingungen die 80km und 400 Höhenmeter zu bewältigen – mal ganz abgesehen von einer schnellen Radzeit.
Einer von denen die sich durchbissen war Arek. Seine Hände waren so kalt gefroren, dass Bremsen und Schalten ein ernsthaftes Problem wurden. So unterkühlt war auch das Greifen einer Trinkflasche nicht mehr möglich so das er zu allem Überfluss auch ohne jede Flüssigkeits- oder Nahrungsaufnahme die Tortur auf dem Rad überstehen musste. Aber mit seinem Iron-Willen widerstand er jeder Versuchung vom Rad zu steigen und das Warme aufzusuchen.
Arek hat sich durchgebissen und ging ausgekühlt auf die Laufstrecke
Zitternd und völlig ausgekühlt erreichte der Baden-Badener die zweite Wechselzone und musste sich von den Helfern vom Helm und aus den Radschuhen befreien lassen. Beim Lauf über die 21km fand er dann mit vor Kälte steifen Beinmuskeln keinen richtigen Rhythmus. Auch ein freies Atmen fiel anfangs durch die verkrampfte Oberkörperhaltung auf dem Rad schwer. So versuchte Arek einfach nur noch irgendwie die Schotter- und Feldwege hinter sich zu bringen um diesen extrem widrigen Tag doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Denn so schlecht hatte dieser gar nicht angefangen! Auf dem 2km langen Schwimmkurs mit komplizierter Streckenführung wunderte er sich regelrecht über seine gute Form und stieg bereits nach knapp 32 Minuten aus dem Wasser – von dem er dann später noch mehr als genug abbekommen sollte.
Verdienter 20. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Mitteldistanz
Nach dem mehr als verdienten Zieleinlauf und wieder halbwegs aufgewärmt freute sich Arek über seinen hervorragenden 20. Platz in der Altersklasse bei der Deutschen Meisterschaft und er kann zurecht Stolz auf seine mentale Stärke sein ein Rennen das 2 von 3 Starten aufgegeben haben ins Ziel gebracht zu haben.
Text/Bild: Manuel Kollorz