In der näheren Umgebung sind die „kleinen“ Triathlons leider rar geworden – kein Erländersee, kein Großweier mehr. Auf der Suche nach einem Ersatz für den Summertime 2019 bin ich auf den „Rigolator“ gestoßen, einen Sprint in Riegel am Kaiserstuhl. Veranstaltet vom TV Riegel, Distanzen 500 m im See, 25 km Rad und 5,5 km laufen. Anmeldung über die Homepage kein Problem, alles Wichtige in der Ausschreibung.
Einen Parkplatz zu finden ist am Sonntagmorgen kein Problem, ein bisschen Kartenstudium vorab aber hilfreich. Während das um 9:15 Uhr gestartete Ligarennen läuft hole ich meine Unterlagen in der Römerhalle ab und stelle meine Schuhe in die WZ2 nebenan, die Sonnenschutzmütze drauf, und gehe den Weg ab, den ich das Rad später hier reinschieben werde. Alles kein Problem.
Zurück am Auto mache ich das Rad fertig, zweites Frühstück, Sonnencreme, dann rolle ich über kleine Straßen zum Müllersee. Der ist nicht schwer zu finden, Riegel ist nicht groß und man trifft überall auf Beschilderungen und Absperrungen. Die Wettkampfbesprechung um 12 ist kurz, danach ist Einschwimmen, um 12 Uhr 15 dann der Start. Geschwommen wird in einem U um zwei Bojen und da der Start sehr breit gefächert ist, gibt es ein entsprechendes Gedränge. Ich versuche mich auf der Außenseite mit ein paar Extrametern raus zu halten. Das Wasser ist klar, dank 23,1 °C am Vortag ist Neoverbot. Die Uhr zeigt 10:44 beim Schwimmausstieg, da hätte ich eine bessere Zeit erwartet, ist sicher auch dem Umweg geschuldet (sicher nicht Manuels Training).
Wechseln klappt gut, die Radstrecke beginnt mit einem für zwei nebeneinander Fahrende fast schon zu schmalen Weg Richtung Zentrum, dann geht es raus in Richtung Endingen. Kurz vor dem Ortseingang führt die Strecke über ein Eisengitter und dann links hoch – kleinster Gang – in die Weinberge, nach einem Bogen mit einer spannenden Kurve am Fuß zurück auf die Straße nach Riegel. Die dreimal zu durchfahrende Runde bietet nur kurz „Entspannung“ auf der Landstraße, es gibt eine Menge Ecken bei der Ortsdurchfahrung und im Weinberg. Nicht immer sind sich alle einig, aber zumindest in meiner Umgebung gibt es keinen Sturz bis zur Wechselzone und ich bin zufrieden mit meinen gut 45 min auf dem Rad. Das hatte ich mir flacher vorgestellt, mein 96er Look mit der Heldenkurbel und dem Zeitfahrlenker hatte ich in Erwartung nur leichter Wellen mitgebracht.
Die Laufstrecke ist fast komplett flach, kurz rechts-links durch den Ort und dann einen Wirtschaftsweg hin und zurück. Durch Mitzählen bis zum Wendepunkt kenne ich meine Platzierung im Läuferfeld, bis zur Wende 83., und zähle beim Überholen runter. Auf der ganzen Laufstrecke werde ich nicht überholt, was Spaß macht, aber auch ein Zeichen ist, dass ich beim Schwimmen und Radfahren zulegen könnte, mit 4:20er Schnitt bin ich nicht arg schnell. Der Zielbereich ist etwas schwer einzuschätzen und so verpasse ich meinen Schlussspurt, bin aber mit den knapp unter 24 min auch hier ganz zufrieden.
Im Ziel gibt es eng gedrängt Wasser, Tee, Obst und Rosinenzopf – für mich nur Wasser – und dann eine längere Wartezeit, weil die Beutel aus der WZ1 erst abgeladen werden, nachdem der letzte Läufer den Streckenbereich an der Römerhalle passiert hat. Aber das ist eigentlich schon die einzige Kritik – die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, die Helfer ausgesprochen hilfsbereit. Und am Mitbringsel, endlich einmal keinem Sponsoren-T-Shirt, freut sich unsere Katze: das Handtuch, findet sie, ist ein 1A Liegeplatz im Schatten in der Nachmittagshitze. Und ich freue mich auf eine Wiederholung!
Text/Bild: Jochen Mönch